Suzanne Katharina Stoffel-Wyssen
14. April 1946 bis 2. Dezember 2022
Kathrin wurde am 1946 in Biel geboren und wuchs in der Stadt Bern als Einzelkind einer Krankenschwester und eines Rechtsanwalts auf. Schon als Kind zeichnete sie gern und gut. Ihr Vater bemalte mit Leidenschaft keramische Teller und Schalen. Nach der Sekundarschule, einem Jahr im Mädcheninternat in Neuchâtel und einem Jahr in der hauswirtschaftlichen Fortbildungsschule in Bern machte sie ihren keimenden Traum war: Im Alter von 18 Jahren konnte sich Kathrin – oder Suzanne, wie sie sich damals vermehrt nannte – für die Kunstgewerbeschule in Bern qualifizieren. Diese besuchte sie mit Freude während dreier Jahre und spezialisierte sich auf die Fachrichtung Keramik, die sowohl das Modellieren und Töpfern, als auch das Bemalen von Keramik beinhaltete. Anschliessend verdiente sie im Alter von 21 Jahren während 1.5 Jahren ihr erstes Geld als Keramikmalerin bei Kunstkeramik Kreuzlingen. Sie zeichnete ihre Kunstwerke mit dem Künstlernamen «Cloé».
Nach der darauf folgenden Heirat wurde sie bald Mutter und pausierte ihr künstlerisches Schaffen. Erst als ihre beiden Kinder im Schulalter waren, gab Catja – wie sie sich dann nannte – Modellierkurse für Schüler und Eltern in der Primarschule, wo es einen Keramik-Ofen gab. Auch begann sie zu dieser Zeit wieder teilzeitlich als Keramikmalerin in Embrach zu arbeiten. Später, bereits das zweite Mal verheiratet und das dritte Mal Mutter, richtete sie in Winkel bei Bülach ihr eigenes Atelier im Keller ein … das Atelier «Caé», das sogar über einen eigenen Keramik-Ofen verfügte. Zu dieser Zeit entstanden viele keramische Skulpturen und Kunstwerke, die sich durch grosszügige, geschwungene Formen und unkonventionelle Ideen auszeichnen. Ihr künstlerisches Schaffen blühte nochmals auf. Sie besuchte intensive Fortbildungskurse in Töpferei und musste das Atelier Cae dann aber bald aus familiären Gründen aufgeben.
Als auch das dritte Kind «ausgeflogen» war und sie getrennt von ihrem Ehemann lebte, wendete sie sich ab 2004 der Acryl-Malerei zu. Diese pflegte sie in den folgenden Jahren und zeichnete die Bilder fortan mit «Suzarine». Der Künstlernamen ist eine Kombination ihrer Geburtsnamen «Suzanne» und «Catherine», der französischen Version von «Katharina». Von der Keramikmalerei her kommend fehlte ihr aber an der Bildmalerei das Körperliche und Dreidimensionale. So experimentierte sie zunehmend mit Strukturbildern und klebte Muscheln, Schmuckteile oder Gürtelschnallen auf ihre Kompositionen. Ja sogar ganze Puppen integrierte sie in ihre gemalten Kunstwerke, die einen dann wahrhaftig von der Wand anzusprechen schienen und dadurch viel lebendiger wurden. Ihre Bilder zeichnen sich durch klare, eher plakative Farbkombinationen, sowie meist organische geschwungene Formen aus. Ein Höhepunkt in ihrer künstlerischen Karriere war bestimmt auch die Künstlerausstellung in der Galerie Quattro in Bülach im Sommer 2006, wo sie vor allem ihre Keramikskulpturen präsentieren durfte. Etwa bis 2010, also bis zu ihrem 64. Altersjahr malte sie fleissig Acrylbilder, die sich aber immer mehr in ihrer Wohnung und im Bastelraum anhäuften. Als eher introvertierte Person fiel es ihr schwer, ihre Kunstwerke unter die Leute zu bringen oder gar zu verkaufen. So verlor sie zunehmend das Interesse am selbst «produzieren», besuchte aber bis zum Ende ihres Lebens gerne Kunstmuseen und -ausstellungen, zusammen mit ihrem gleichgesinnten Lebensgefährten. Im Dezember 2022 erlag sie schliesslich ihrem Krebsleiden.
Zurück bleiben viele schöne Erinnerungen an eine kreative Mutter, die immer wieder unkonventionelles ausprobierte und dabei oft Aufsehen erregen konnte. Sie hinterlässt zahlreiche Kunstwerke. Noch zu ihren Lebzeiten schlug sie vor, ihre Kunstwerke nach ihrem Ableben für einen guten Zweck zu verkaufen. Sie verbrachte ihre Auszeiten jeweils gerne am Meer und betete zeitlebens die Sonne an. Dies kommt auch in Form von integrierten Muscheln und runden Sonnen-Motiven in ihren Acrylbildern zum Ausdruck. So war es ihr Vorschlag und Wunsch, ihre Werke im Sinne des Schutzes der Weltmeere zu spenden, falls die Hinterbliebenen keine Verwendung dafür hätten. Ein andermal erwähnte sie auch Vogelschutzorganisationen, da ihr Vögel immer ein Anliegen waren. Sie symbolisierten ihr die Freiheit, die sie in ihren Jugendjahren vermisste und erst später im Leben, nicht zuletzt durch ihr künstlerisches Schaffen, wieder zurückgewann.
Catja hinterlässt drei Kinder, die ihren Nachlass nun verwalten. Ihnen ist es ein Anliegen, im Sinne ihrer Mutter zu handeln und dafür zu sorgen, dass ihre Kunstwerke ans Licht gebracht werden. Es würde sie überaus freuen, wenn die Kunstwerke Menschen erfreuen und inspirieren könnten, statt in dunklen Kellern zu lagern. Aus diesem Grund ist diese Webseite entstanden, fand am 18. März 2023 ein Kunstausverkauf für die Meere statt und verkaufen wir weiterhin Kunstwerke für diesen guten Zweck.
In Gedenken an unsere kreative Mutter,
Dominique Wirz, Désirée Zappacosta-Wirz und Jaëlle Stoffel
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